Hilf uns, Geflüchtete aus Afghanistan willkommen zu heißen

English - Français - Deutsch - Nederlands

Mehr als einen Monat, nachdem die Taliban die Kontrolle über Afghanistan übernommen haben, ist die Lage der Afghanen, die internationalen Schutz benötigen, nach wie vor dramatisch und dringend. Der Großteil der Menschen, der aus dem Land fliehen konnte, ist in Nachbarländern untergekommen. Für die am meisten gefährdeten Menschen bedeutet dies, dass ihre Lebensgrundlage und ihr Leben weiterhin gefährdet sind. Die Nachbarländer haben bereits vor den dramatischen Ereignissen im Sommer über zwei Millionen afghanische Geflüchtete aufgenommen und können oft keinen Schutz für gefährdete Personen bieten.

📣 Erinnere deine*n Minister*in daran dass europäische Länder die internationale Verantwortung tragen, Schutz zu bieten und Menschen in Not willkommen zu heißen.

Wie kann ich den Menschen aus Afghanistan helfen?

Die EU veranstaltet am 7. Oktober 2021 ein High-Level Resettlement Forum. Minister*innen aus allen EU-Mitgliedstaaten werden mit der Europäischen Kommission die Prioritäten diskutieren. Dort sollen sie sich verpflichten, nachhaltige Lösungen für die am stärksten gefährdeten Afghanen zu finden.

✅ Dies ist eine Gelegenheit für die EU, mit einer erheblichen Erweiterung der Resettlement-Plätze auf den Bedarf an Hilfe zu antworten.

Mit unserer Kampagne Europe Welcomes haben wir gezeigt, dass über tausend Gemeinden und Städte bereit sind, Geflüchtete in Europa aufzunehmen. Du kannst uns helfen, diese Botschaft an deine*n Innen- oder Migrationsminister*in weiterzugeben, der*die an dem Treffen im Oktober teilnehmen wird.

📧 Fordere Deine Regierung auf, in diesem Sinne afghanische Geflüchtete aus Drittländern mit offenen Armen willkommen zu heißen!

Tineke Strik 🇳🇱, Damien Carême 🇫🇷, Alice Bah Kuhnke 🇸🇪, Damian Boeselager 🇩🇪, Saskia Bricmont 🇧🇪, Ernest Urtasun 🇪🇸
Mitglieder des Europaparlaments in der Fraktion der Grünen/EFA

Lies hier einige unserer Forderungen an die Mitgliedstaaten

• Die Mitgliedstaaten müssen grosszügige Resettlement-Plätze zusagen, die über die auf dem letzten EU Resettlement Forum im Juli gemachten Zusagen hinausgehen und dem Bedarf afghanischer Flüchtlinge entsprechen, wie er vom UNHCR ermittelt wurde, und die ein rasches, zugängliches, faires und transparentes Resettlement-Verfahren ermöglichen.
• Die Mitgliedstaaten müssen dringend diejenigen aufnehmen, die einem besonderen Risiko durch die Taliban ausgesetzt sind, darunter Menschenrechtsverteidiger, Frauen, Mädchen, LGBTQI+ Personen, religiöse und ethnische Minderheiten, Journalisten, Schriftsteller*innen, Akademiker*innen, Künstler*innen, ehemaliges lokales Personal von Missionen der EU und der Mitgliedstaaten und Durchführungspartner von Projekten der EU und der Mitgliedstaaten sowie schutzbedürftige Personen, die eine besondere Betreuung und Unterstützung benötigen, die in den Nachbarländern nicht bereitgestellt werden kann, je nach UNHCR Angaben.
• Die Mitgliedstaaten müssen sicherstellen, dass die Einheit der Familie gewahrt bleibt und die Familienzusammenführung von Afghanen, die zuvor in die EU umgesiedelt wurden, unterstützt wird.
• Die Mitgliedstaaten müssen auf die Verabschiedung einer Erklärung des bevorstehenden Rates für Justiz und Inneres am 7. Oktober hinarbeiten, in der sie sich verpflichten, sichere und reguläre Zugänge zu Schutz für afghanische Flüchtlinge zur Verfüngung zu stellen, insbesondere durch Resettlement, die Ausstellung humanitärer Visa und die Vereinfachung der Verfahren zur Familienzusammenführung sowie die Aktivierung der Richtlinie über vorübergehenden Schutz. Die Erklärung sollte beinhalten, dass abgelehnte Anträge afghanischer Asylbewerber erneut geprüft werden, dass beschleunigte und unbürokratische Verfahren zur Verlängerung befristeter Visa für afghanische Staatsbürger im Hoheitsgebiet der Mitgliedstaaten vorgesehen werden und dass alle Abschiebungen nach Afghanistan, in Länder, die eine große Zahl afghanischer Flüchtlinge aufnehmen, und in Länder, in denen afghanische Flüchtlinge gefährdet sein könnten, gestoppt werden.
• Die Mitgliedstaaten müssen die Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) für die Aufnahme von afghanischen Asylbewerbern und Flüchtlingen in Anspruch nehmen und sicherstellen, dass die Mittel die Städte und Regionen erreichen, die sie aufnehmen.
• Die Mitgliedstaaten müssen sicherstellen, dass zusätzliche Resettlement-Programme und Zusagen für Afghan*innen komplementär sind und nicht zu Lasten bestehender Resettlement-Programme und anderer Wege wie der Familienzusammenführung gehen und insbesondere nicht als Rechtfertigung für die Verweigerung des Zugangs zu Asylverfahren in der EU verwendet werden.